19. Januar 2014

Handwerker fühlen in Landsberg LandratskandidatInnnen auf den Zahn

Die Grünen-Kandidatin Renate Standfest eingerahmt in einer Herrenrunde.
Gerade komme ich aus der fernen Kreisstadt Landsberg zurück. Dort hatte heute früh die Kreishandwerkerschaft zu einer Podiumsdiskussion mit den vier LandratskandidatInnen eingeladen. Diesen politischen Frühschoppen bestritten bei Weißwurst, Weißbier und Blasmusik vor geschätzten 100 Zuhörern Hermann Dempfle (Bayernpartei), Thomas Eichinger (CSU), Renate Standfest (GRÜNE) und Markus Wasserle (Kandidat von SPD, Freien Wählern, ödp sowie "landkreis mitte"), flankiert von Handwerksfunktionären des Landkreises. Aus der Herrenrunde stach die Grünen-Kandidatin heraus, die den Handwerkern zu erklären versuchte, warum diese eine Grüne und "dann auch noch eine Frau" wählen sollten.



Die Bedeutung der Kandidaten und dieser Podiumsdiskussion begründete einleitend Kreishandwerksmeister Michael Riedle. Die Landratswahl sei sehr wichtig für die Handwerker, da der Landrat wesentlichen Einfluss auf das Wohl der mittelständischen Betriebe habe und verwies u.a. auf Ausschreibungen und Vergaben.

Nach einer Vorstellungsrunde, in der in 5 Minuten erklärt werden sollte, warum man kandidiert, welche Vision man zur Amtsgestaltung habe, warum die Handwerker ausgerechnet diesen Kandidaten wählen sollten und schließlich zur persönlichen Situation & Freizeitgestaltung, wurden die Fragen konkreter. Werben um die Wählergunst mussten nämlich die vier Anwärter bei Fragen zu diesen Themen:
  • Was tun, damit Handwerksbetriebe zukünftig ausreichend Lehrlinge bekommen? 
  • Was unternehmen gegen Schwarzarbeit? 
  • Wie sollen die sichtbar gewordenen Probleme mit den neu eingeführten gelben Tonnen gelöst werden? 
  • Was tun für bessere Straßen im Landkreis? 
  • Was tun, um mehr auf den Baustoff Holz zurückzugreifen? 
  • Wer ist für eine Reaktivierung der Fuchstal-Bahn? 
  • Ist "bezahlbarer Wohnraum" ein Thema, und wenn ja, welche Lösungsansätze gibt es?
Was die Kandidaten zu den einzelnen Punkten zu sagen haben, bitte ich auf deren Websites nachzulesen oder in den Presseberichten zur Veranstaltung. Ich hatte das Gefühl von einer herrschenden, weitestgehenden inhaltlichen Übereinstimmung. Abstufungen sah ich eher bei den rhetorischen Qualitäten.

Geknistert hat es eigentlich nur bei zwei Themen. Einmal zwischen Th. Eichinger und M. Wasserle, als letzterer davon gesprochen hatte, zur Vorsorge für den nächsten Konjunktureinbruch ein Investitionsprogramm für Bau-/Sanierungsmaßnahmen zur Verbesserung der Energieefiizienz vorzubereiten und dann aus der Schublade ziehen zu wollen. Den zweiten Knisterer meinte ich beim Thema Reaktivierung der Fuchstal-Bahn zu spüren, als aus dem Publikum klare Positionen bei der CSU nachgefragt wurden.

Ein Resümee zum Landsberger Frühschoppen? Ich fand interessant, einmal alle KandidatInnen persönlich zu erleben, ebenfalls interessant zu erfahren, was die Handwerker im Landkreis bewegt. Mehr Profilierung hätte ich mir auf dem Podium gewünscht, mehr Zuspitzung und Streit. Alles in allem dennoch gut investierte Zeit. - Nun geht es für die BewerberIn um die Wurscht: Gewählt wird bekanntlich am 16. März ein Nachfolger unseres Landrats, der heute nicht zugegen war.

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